Ist dein Fussabdruck auch easy nachhaltig?

Wie stark kann ich meinen ökologischen Fussabdruck innert zwei Wochen reduzieren? Das wollte ich anhand eines Selbstversuchs herausfinden. Der Test fragt über verschieden Dinge im Alltag nach. Darunter zum Beispiel wie oft man Auto fährt, den öffentlichen Verkehr nutzt oder wie viel lokale Lebensmittel man konsumiert. Am ersten Tag der persönlichen Challenge habe ich meinen ökologischen Fussabdruck mithilfe des WWF-Footprintrechners erfasst und bin auf 1.71 Planeten gekommen.

Der Versuch

Die ersten Tage meines Selbstversuchs verlaufen ziemlich hektisch: Gewöhnungsbedürftig ist vor allem, dass ich mein Konsumverhalten umstellen muss: zum Beispiel verzichte ich auf gewisse Lebensmittel, unter anderem Fleisch. Auch Süssgetränke habe ich komplett von meiner Einkaufsliste gestrichen, und ich achte darauf, möglichst lokale Produkte sowie Bio-Produkte einzukaufen. Aufgrund des Coronavirus gestaltet sich die Challenge ziemlich schwierig, da beim Einkaufen viele Lebensmittel nur limitiert verfügbar sind. Ich habe das dadurch gelöst, dass ich gewisse Lebensmittel in Essig eingelegt habe, wie zum Beispiel Gurken. Das Problem ist, dass aufgrund der aktuellen Lage ein Bewegungsmangel herrscht. Ich esse prinzipiell weniger, da ich kaum Kalorien benötige.

Einige Tage später verschwindet die anfängliche Hektik langsam. Ich habe mich allmählich an meine neue Routine gewöhnt und kann mich neben dem Essen nun auch noch auf viele andere Dinge konzentrieren. Stecker ziehe ich zum Beispiel immer vom Strom, sobald ich sie nicht mehr benötige. Das Licht benutzte ich auch selten. Da ich neben meiner Wohnung Einkaufsmöglichkeiten habe, kann ich gänzlich auf die öffentlichen Verkehrsmittel verzichten. Meine Wohnung muss ich zudem nie heizen, was viel Energie spart. Durch die schlechte Isolation des Altbaus steigt die Wärme von den unteren Bewohnern auf.

Nach einer Woche fühle ich mich wesentlich lebendiger. Ich bin weniger müde und habe zudem ein besseres Gewissen, da ich etwas für die Umwelt unternehme. Ich habe in dieser Woche auch gemerkt, wie anders ich zuvor gelebt habe. Ich habe oft Strom für alles Mögliche gleichzeitig benötigt und habe auch gerne viel Fleisch gegessen. Die Änderungen machen sich allmählich im Körper bemerkbar. Bisher gab es nur eine kleine Komplikation, die den Test schlechter ausfallen lassen könnte: In letzter Zeit habe ich im Allgemeinen weniger Mahlzeiten gegessen, weshalb einiges an Gemüse verdorben ist. Des Weiteren habe ich seit Langem wieder einen Kaffee mit Milch getrunken. Auf Milchprodukte sollte man ebenfalls möglichst verzichten, wenn man seinen ökologischen Fussabdruck reduzieren möchte.

Das Ergebnis

Am letzten Tag habe ich den Test erneut durchgeführt und meine Antworten anhand meines neuen Lifestyles angepasst. Das Endergebnis dieser zwei Wochen waren 1.14 Planeten. Durch einige wenige Änderungen in meinem Alltag konnte ich meinen Fussabdruck um 0.57 Planeten reduzieren!

Durch diese Challenge habe ich gelernt, dass die kleinen Dinge im Alltag eine grosse Wirkung auf unsere Erde haben. Mein Handeln und die Konsequenzen davon sind mir nun viel bewusster und darum möchte ich mein Leben auch in Zukunft nachhaltig gestalten. Das Ergebnis des neuen Tests dient mir dabei als Motivation!

Von Hüseyin Cay