Geht uns das Wasser aus? – eine Risikoanalyse

Erdöl, Kohle, Benzin aber auch wichtige Grundnahrungsmittel wie zum Beispiel Fische. All dies sind endliche Ressourcen unserer Erde. Wir alle wissen das, und in den letzten Jahren hat der Mensch ein starkes Bewusstsein für die Endlichkeit dieser Ressourcen entwickelt. Doch wie steht es um unser Wasser? Ist es ebenfalls endlich? Geht es irgendwann aus?

Unsere Erde besteht zu 71 Prozent aus Wasser. Dazu zählen die Weltmeere, Seen, Flüsse, Grundwasserreservoirs aber auch Gletscher und Eisberge. Dabei sind gerade mal etwa 3 Prozent Süsswasser. Der Rest ist Salzwasser. Das meiste uns Menschen zugängliche Süsswasser lagert in Form von Schnee und Eis in Gletschern, den Eisschichten am Nord- und Südpol, sowie als Schnee auf Bergen. Nur ca. 0.3% des gesamten Süsswassers ist für uns Menschen direkt zugänglich und nutzbar. Das Gesamtvolumen an Wasser auf der Erde beträgt etwa 1.4 Milliarden Kubikkilometer (1400 Trillionen Liter). Zum Vergleich: 1.4 Milliarden Kilometer ist ungefähr die Distanz von der Erde zum Saturn. Nimmt man das nun als Würfel, haben wir in etwa die Menge an Wasser auf der Erde. Gesamthaft haben wir also Zugriff auf etwa 144’000 Kubikkilometer Süsswasser.

Wasserverbrauch – ein Überblick

Laut bpd.de , der Website der Bundeszentrale für Politische Bildung Deutschlands, werden jährlich weltweit 4000 Kubikkilometer Frischwasser verbraucht. Davon landen 70 Prozent im Agrarsektor, 20 Prozent in der Industrie und die restlichen 10 Prozent in privaten Haushalten und Kommunen. Man geht davon aus, dass sich der weltweite Wasserverbrauch zwischen den 1930er-Jahren und den 2000er-Jahren etwa versechsfacht hat. Allein China, Indien und die USA sind für fast die Hälfte des jährlichen Wasserverbrauches verantwortlich.

In der Schweiz sieht die Situation etwas anders aus: Der Pro-Kopf-Verbrauch ist seit Beginn der 70er-Jahre um 200 Liter pro Tag gesunken (von 500 auf 300). Das liegt vor allem daran, dass wasserverbrauchende Maschinen wie Geschirrspülmaschinen, Waschmaschinen und landwirtschaftliche Geräte immer wassersparender sind. Auch der bewusste Umgang mit Wasser ist der Schweizer Bevölkerung nicht fremd.

Die Situation in der Schweiz

Die Schweiz gilt als Wasserschloss Europas. Wir haben Zugriff auf rund 5 Prozent der gesamteuropäischen Wasserressourcen und könne uns somit in dieser Hinsicht gut absichern. Der Schweizer Bevölkerung wird das Wasser zumindest mittelfristig nicht ausgehen. Laut dem Bundesamt für Statistik und Umwelt übersteigt der nationale Vorrat an Trinkwasser den Wasserverbrauch bei weitem.

Das heisst aber nicht, dass wir mit dem Wasser nicht nachhaltig umgehen müssen. Wasser ist Teil eines Kreislaufs: Wasser auf der Erde verdunstet, steigt in die Atmosphäre auf, kondensiert und fällt dann in Form von Regen oder Schnee wieder zurück auf die Erde.

Das heisst, dass Wasser theoretisch nicht endlich ist. Es wird immer verdunsten, immer kondensieren und immer als Niederschlag zur Erde zurückkehren. Doch mit der Klimaerwärmung ergibt sich ein immer grösser werdendes Problem: Die Sommer werden heisser und trockener, die Menge an Wasser, die wir zum bewirtschaften der Felder, zum Füttern der Tiere, zum Trinken etc. brauchen wird sich vergrössern und zeitlich verschieben. Deshalb ist es wichtig, nachhaltig mit dem Wasser, das uns zur Verfügung steht, umzugehen, damit es zur richtigen Zeit dort zur Verfügung steht, wo es am dringendsten gebraucht wird.

Der Schweiz wird das Wasser so schnell nicht ausgehen. Dafür sorgen grosse nationale Ressourcen. Doch auch die Schweiz wird vom Klimawandel nicht verschont bleiben. Sie wird sich in der Nutzung des zur Verfügung stehenden Wassers ständig neu orientieren müssen, um einen nachhaltigen Umgang mit einer der wichtigsten Ressourcen der Welt gewährleisten zu können.

Von Tim Allenspach

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